
Das Leben des Galilei
Bertolt Brecht / Oliver Vorwerk
Kreation
25.04.2025, 19.30
27.04.2025, 17.00
28.04.2025, 10.00
29.04.2025, 19.30
30.04.2025, 19.30
Manche Menschen verändern die Welt: Galileo Galilei erforscht das Universum, findet Belege für das heliozentrische Weltbild des Kopernikus — seinerzeit eine gefährliche Entdeckung.
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Die Kirche hingegen beharrt auf der Erde als Zentrum des Universums, dem Menschen als Mittelpunkt der Schöpfung. Als Galilei dem Papst seine Erkenntnisse präsentieren will, zieht der Vatikan es vor, lieber auf den Blick durchs Teleskop zu verzichten. Nur zehn Jahre nachdem der Astronom Giordano Bruno von der Inquisition öffentlich verbrannt wurde, zeigt man Galilei die Folterinstrumente. In Todesangst widerruft dieser seine Thesen, fristet fortan ein Leben im Hausarrest. Und forscht heimlich weiter.
Bertolt Brechts luzides episches Stück über den Fall Galilei durchdringt den Konflikt zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und gesellschaftlich-politischen Interessen. Fake News relativieren heute auf allen Kanälen belegbare Fakten. Andererseits stellt sich die legitime Frage, ob die Erfindung der Atombombe oder der Künstlichen Intelligenz letztlich der Menschheit gedient haben wird. „Unglücklich das Land, das keine Helden hat“ — auf diesen Ausruf eines Studenten antwortet der unfreiwillige Held Galilei bei Brecht bloß trocken: „Unglücklich das Land, das Helden nötig hat.“
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Das Leben des Galilei in einer Inszenierung von Oliver Vorwerk wird in einer Koproduktion mit dem TAK-Theater aus Liechtenstein gezeigt.
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Verdammt ehrlich erspielt sich das Ensemble unsere traurige, manipulierte Welt. Christoph Nix, Südkurier
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Im Hintergrund und höchst raffiniert, fast möchte man sagen: wie immer, agiert Karin Ospelt als Live-Musikerin, die es in absoluter Meisterschaft versteht, stimmige Songs und Songtexte wie zum Beispiel Stings «King of Pain» oder eben auch die von Hanns Eisler vorgegebenen Partituren und Texte aufs Allerwesentlichste einzudampfen und mit einem sehr stimmigen Timing in die Aktion einfliessen zu lassen. Arno Oehri, Liechtensteiner Vaterland
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Nach den verheerenden Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki arbeitete Brecht den «Galilei» um – und rückte die Frage nach der Verwertbarkeit von Wissen stärker in den Fokus. Das könnte angesichts der rasanten Entwicklung künstlicher Intelligenz dem Stückneue Brisanz geben, ebenso wie gängige Verschwörungstheorien und die Leugnung wissenschaftlicher Fakten. Explizit werden diese Gegenwartsbezüge in Oliver Vorwerks Inszenierung nicht. Sie sind sogreifbar, dass sie in jedem Satz mitschwingen. Bettina Kugler, St.Galler Tagblatt
Regie: Oliver Vorwerk
Ausstattung: Alexander Grüner
Musikalische Leitung: Karin Ospelt
Mit: Stefan Gebelhoff, Antonia Jungwirth, Rosalie Maes, Georg Melich, Karin Ospelt, Alisa Kunina
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Eine Koproduktion:
Théâtre National du Luxembourg, TAK Theater Liechtenstein